Sieben Jahre verbringt der Hamburger Patriziersohn Hans Castorp in einem Lungensanatorium in den Schweizer Bergen. Kerngesund ist er und zieht dennoch die Gesellschaft von eingebildeten und todgeweihten Kranken dem Leben “unten im Tal” vor. Fernab des menschlich-allzumenschlichen Alltags hält er Innenschau.
Er wird Zeuge hochgeistiger Gespräche um das Schicksal der Welt, geführt von Menschen, die nie wieder in diese Welt zurückkehren werden. Er wird sich in eine geheimnisvolle russische Patientin verlieben. Er wird erfahren, wie leicht es ist, auf die Welt zu vergessen. Doch die Welt – sie vergisst auf keinen.
Xin Peng Wang ist das Wagnis eingegangen, der Wortgewalt dieses Jahrhundertromans eine Tanzsprache entgegenzusetzen, die die dekadent-morbide Atmosphäre der Heilanstalt ebenso fühlbar macht wie die historische Wendezeit, in der die literarische Vorlage angesiedelt ist.
Als großen Abgesang einer Epoche hat Thomas Mann seinen Roman konzipiert. Er endet mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Für Xin Peng Wang wird das geschichtliche Memento mori zum Moment der Besinnung. Wo eine Welt zugrunde geht, entsteht eine neue.
Die suggestive Musik zu diesem eindringlichen Tanzgemälde stammt vom estnischen Komponisten Lepo Sumera (1950 –2000).