Seit Dezember 2015 kooperiert das NRWJuniorballett mit fünf Schulen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg. Der Auftakt fand im Konrad-Klepping-Berufskolleg statt. Im laufenden Schuljahr haben die Junior-Tänzer fünf Gymnasien und eine Gesamtschule in Arnsberg, Bochum, Selm, Soest, Sprockhövel und Winterberg besucht und den Schülerinnen und Schülern die Herausforderungen und den Alltag professioneller Tänzerinnen und Tänzer vermittelt.
Was können Schüler, Schülerinnen und Auszubildende von jungen Tänzern lernen? „Eine ganze Menge“, wie Tobias Ehinger, Manager des Balletts Dortmund, meint. In kaum einer Sparte werden Künstler bereits in jungen Jahren an Disziplin, Konzentration, Flexibilität aber auch Internationalität herangeführt, wie im Tanz. Bereits im Alter von sechs oder sieben Jahren werden berufliche Weichen gestellt, die für einen jungen Menschen Herausforderungen mit sich bringen, mit denen manche erst nach ihrem Studium oder ihrer Ausbildung konfrontiert werden. Dabei steht die Entwicklung von mentaler und physischer Ausdauer ebenso im Zentrum, wie die technischen und künstlerischen Fähigkeiten, die für den Beruf des Tänzers notwendig sind. Das Erlernen mehrerer Sprachen ist dabei genauso wichtig, wie die Aneignung interkultureller Kompetenz, um sich sofort in verschiedenen Ländern und Kulturen zurechtzufinden und in multinationalen Teams erfolgreich zu arbeiten.
„Ballett-Compagnien waren bereits globalisiert, als es den Begriff noch gar nicht gab“, so Ehinger. „Die Fähigkeit überall auf der Welt zu arbeiten, ist etwas, was man sehr gut von Tänzerinnen und Tänzern lernen kann. Aber auch den Umgang mit Stress und Druck, mit Erfolg aber auch Niederlagen, können wir jungen Menschen hervorragend vermitteln, die ja noch am Anfang ihres Beruflebens stehen. Es ist unserem Ballettdirektor Xin Peng Wang deswegen ein großes Anliegen, diese Erfahrungen und auch Fertigkeiten jungen Menschen für ihren Berufsweg mitzugeben.“
Das NRWJuniorballett am Ballett Dortmund besteht aus 13 professionellen jungen Tänzerinnen und Tänzern aus acht Nationen im Alter von 17-21 Jahren. Sie wurden aus über 2500 Bewerbern ausgewählt und für zwei Jahre nach Dortmund verpflichtet. Nach der Tanzausbildung an Akademien studieren die jungen Menschen, darunter Preisträger großer Wettbewerbe, in Dortmund weiter, sammeln Bühnenpraxis und werden besonders begleitet und geschult. Eine Besonderheit ist zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Sportwissenschaftlern der TU Dortmund, der wöchentliche Deutschkurs, oder das Kontaktprogramm der Schulbesuche.